Ob Hunger- oder Leidenstuch, Schmachtlappen oder „biblia pauperum“ – Bibel der Armen, Fastentücher werden in Kärntens Kirchen seit Jahrhunderten in der
vorösterlichen Besinnungszeit aufgezogen.
Die Aufgabe des Fastentuches ist es, den Altar in der Fastenzeit zu verdecken. Es geht um ein geistliches Fasten: das Göttliche nicht schauen zu können. In
Kärnten hat sich das Fastentuch als kirchlich geübter Brauch am längsten erhalten. Noch heute werden in vielen Kirchen unseres Bundeslandes von Aschermittwoch bis kurz vor Ostern die historischen
oder neuen Fastentücher aufgezogen, die ältesten erhaltenen Tücher stammen aus dem 15. Jahrhundert. Sie vermitteln die christlich religiöse Kulturgeschichte im Laufe der
Jahrhunderte bis heute. Auf gewebtem Leinen sind gemalte Bilder des Alten Bundes und Ereignisse aus der Passion Jesu dargestellt.
Den charakteristischen Personen ordnet der Künstler spezielle Farben zu, um dem Betrachter Unterschiede in der Heiligkeit zu zeigen. So wurde die Kleidung des Verräters Judas im Mittelalter immer
in schwefelgelber Farbe gemalt.
Es gibt viele Benennungen der großformatigen Fastentücher. Am gebräuchlichsten ist der Name Fasten- oder Hungertuch, Velum, Leidentuch, oder im norddeutschen Raum Schmachtlappen.
Je nach Entstehungszeit bzw. Art sind die Darstellungen in mehrere Felder gegliedert oder weisen nur eine einzige Passionsszene auf.Diese feinen Unterschiede können Sie bei speziellen
Fastentuch-Führungen der Kärntner FremdenführerInnen entdecken. Ebenso wird in der vorösterlichen Zeit auf Wunsch der Besuch von Fastentüchern in Ihre Kärnten-Tour miteinbezogen.
Führungen auf Anfrage beim Verein der Kärntner Fremdenführer unter:
Tel. +43 676-84 26 72 100 oder info@kaernten-guide.at.
Text: austriaguide Gerti Baumberger
Information & Buchung: 0043(0)676/84 26 72 100
Email: info@kaernten-guide.at